Erfahrungsbericht: Wunder Windelbereich und was man dagegen tun kann.

Oh man, leider ist das Thema wunder Popo auch an uns nicht vorbeigegangen!
Dabei war ich so froh 18 Monate und wir hatten fast keine Probleme! Natürlich hatten wir ab und zu mal leicht gerötete Stellen aber es war nie etwas, was wir nicht mit ein bisschen mehr Creme unter Kontrolle Bekommen hätten.

Bis auf diesmal …

Der Windelbereich war so wund das es aussah wie Hautabschürfungen. Als würde an manchen Stellen wirklich ein Stück Haut fehlen.
Gott ich bin fast gestorben vor schlechtem Gewissen! Es muss höllisch wehgetan haben!
Natürlich konnte ich nicht wirklich etwas dafür, die Ursachen können viele sein.

Selbst habe ich beobachtet, dass es schlimmer geworden ist, als ich mit 17. Monaten aufgehört habe zu stillen. Die Kinderärztin meinte allerdings, dass es sich dabei mehr oder weniger um einen Zufall handeln würde. Ein wunder Windelbereich kann viele Auslöser haben z. B. wenn man eine neue Windelmarke oder neue Pflegeprodukte benutzt, die Ernährung umstellt, das Kind Medikamente bekommt usw.

Oh ich glaube es gibt nichts Schlimmeres auf der Welt als sein Kind leiden zu sehen …

Was ich gemacht habe und es in drei Tagen wieder verheilt war:

• Ich habe sie so oft wie möglich ohne Windel gelassen. Das geht am besten, während des Mittagsschlafs und Abends, wenn Du einen Nässeschutz ins Bett legst. Zum Beispiel den von Hans Natur.

• Die Windeln habe ich mindestens alle drei Stunden gewechselt, oder sobald ich gemerkt habe, dass sie nicht mehr sauber ist.

Windeln wechseln, der komplette Vorgang:

1. Ich habe ihr die Windeln nur noch im Bad gewechselt, sie in die Badewanne gestellt und mit einer speziellen Seife, ganz vorsichtig gewaschen. Ums sie abzulenken haben wir ein Spiel daraus gemacht. Ich habe leere Schüsseln in die Badewanne gestellt und sie hat mit der Dusche versucht sie zu füllen. (Dieser Trick klappt auch wunderbar, wenn Dein Kind plötzlich baden hasst!) Meine Kinderärztin hat mir A- Derma Dermalibour empfohlen und es hat in Kombination mit den Cremes wirklich Wunder gewirkt.

2. Nach dem Duschen, habe ich sie ganz vorsichtig trocken getupft.

3. Auf die offenen Stellen, habe ich eine Lotion gegeben. Wieder auf Empfehlung meiner Kinderärztin, habe ich mich für die Cicalfate Akutpflege Lotion von Avène entschieden.

4. Zum Schluss habe ich noch den ganzen Windelbereich mit dem Windschutzspray Novaquasol Cherie eingesprüht. Dieses Spray gibt es aber glaube ich nicht in Deutschland. Dafür aber gibt es mein heißgeliebtes Bübchenspray, das es hier leider nicht gibt. Also, wenn Du die gleiche Prozedur machen möchtest und in Deutschland wohnst, kannst Du das Bübchenspray nehmen.

Was Du auf gar keinen Fall tun solltest:

  • Du solltest auf gar keinen Fall Feuchtigkeitstücher benutzen! Denn das tut höllisch weh!

Was soll ich euch sagen, nach Drei qualvollen Tagen, war alles verheilt. Nur die Haut was noch sehr trocken, was wir aber mit der Wundschutzcreme von Laveran wunderbar unter kontrolle gebracht haben.

Ich hoffe meine Erfahrung hilft Dir!
Falls Du es gerade durchmachst… Gute Besserung für Deinen kleinen Schatz!

Verreisen mit Kleinekind, was muss ich mitnehmen?

Guten Morgen meine Liebe!

Du wunderst Dich vielleicht warum ich gestern nichts gepostet habe… tja das passiert wenn mein Mann mich mit einen Kurzurlaub überrascht und ich panisch mit dem packen anfange!
Am Anfang wollte er das mit der Überraschung durchziehen und meinte nur… Ihr braucht einen Badeanzug und euren Skianzug!

Ich meine komm! Welche Frau kann denn bitte dafür packen?

Klingt zwar super geheimnisvoll und romatisch…aber vollkommen unmöglich zum Packen!

Als er gesehen hat, dass ich fünf Koffer vor mir hatte, man muss ja für alles vorbereitet sein oder?! hat er sich dann doch erbarmen lassen und uns verraten, wo es hingeht! Ja, Männer ne? Man muss sie nur ein bisschen erschrecken…

3 Tage in Arachova! In einem wunderschönen Spa Hotel, von dem ich euch nächste Woche erzählen werde!

Wer mir auf Instagram folgt kann aber jetzt schon in den Stories viel sehen!

Also zum eigentlichen Thema. Was muss alles mit? Ja klar kann man überall shoppen gehen aber mit Emma ist das immer gar nicht so einfach… die Sachen müssen ja vor dem Tragen gewaschen werden…

3 Tage 1 Baby Checkliste:

10 Bodies

3 pro Tag weil nach dem Pool ziehen wir einen sauberen an, beim Essen kann immer gekleckert werden, plus einen extra weil man weiß ja nie! Ich finde die Bodies von H&Μ immer super süß!

3 Hosen, 2 Leggings

Für jeden Tag eine Hose, ist glaube ich eine logische Einschätzung. Leggings schaden nie und sind bequem! Ich liebe ja das Material von Gap! Und absolut zum verlieben sind die Sachen auch noch!

3 Pullis, 3 Jäckchen

Auch Oberteile gehen schnell mal schmutzig! Ich bin ja ein Fan von Jäckchen, weil man die auch mal über einen Strampler ziehen kann! Emma liebt Katzen über alles! Deswegen sind Pullis mit einer Katze drauf ein absoluter Muss bei uns…

3 paar Socken 2 paar Strumpfhosen

Lieber zu viele Socken als zu wenige… es kann immer mal ein Wasser oder eine Milch „ausversehen“ umkippen und Madame läuft meistens mitten durch…

1 Paar Stiefel, 1 Paar Turnschuhe 1 Paar Badeschuhe 1 Paar Hausschuhe

Kann man zu viele Schuhe mitnehmen? Außerdem kann ich jedes Paar begründen … Die Stiefel wenn wir zum Schnee gehen, die Turnschuhe für die Hotelanlage, die Badeschuhe für den Pool und die Hausschuhe für das Zimmer!

1 Jacke, 1 Schneeanzug

Das absolute Minimum oder?Und shön warm eingepackt macht das Spielen im Schnee doch erst richtig Spass!

2 Mützen, 1 Schal, 1 paar Handschuhe 1 Bademantel

1 Badeanzug und Schwimmwindeln!

2 Schlafanzüge

Zara hat auch immer so super tolle Kinderkleidung!

1 Wickelunterlage

Pflegeprodukte:

Babyshampoo, Zahnbürste, Sonnencreme, Wind und Wettercreme, Wundschutzcreme, Pflegecreme für Körper und Gesicht.

Natürlich darfst Du das Lieblingskuscheltier, ein Buch und vielleicht etwas zum Malen oder zum Spielen nicht vergessen!

So meine Liebe! Ich hoffe meine Checkliste hilft Dir bei Deinem nächsten Kurztrip! Wir hatten auf jeden Fall eine tolle Zeit!

Baby led weaning (BLW)

Was ist Baby led weaning eigentlich?

Ganz einfach erklärt, bedeutet es feste Nahrung hinzufügen. Natürlich isst Dein 6 Monate altes Baby kein Steak, sondern zu Anfang ganz weiches Obst und Gemüse, aber, es isst alleine, Fingerfood.

Ich muss zugeben, am Anfang war ich mir auch unsicher und habe erst mit ca. 10 Monaten mit BLW angefangen, seitdem bin ich aber absolut begeistert!

Vorteile von BLW

Meiner Meinung nach ist der größte Vorteil, dass man keinen Brei mehr machen muss. Denn der Brei hat auch einen Nachteil. Man erkennt nichts mehr und das wichtigste man kann die Geschmäcker nicht mehr unterscheiden. Beim BLW lernen schon Babys jede einzelne Nahrung kennen. Sie können sie anfassen, riechen schmecken. All das ist super wichtig für die Entwicklung eines Kindes und hilft ihm unheimlich dabei die Welt zu be-greifen. Anfassen, fühlen, schmecken, riechen, kennenlernen, wiederentdecken, Formen sehen, all das hilft Deinem Kind später, eine gesunde Beziehung zum Essen aufzubauen und seine Umgebung kennenzulernen.

Plus, dass es auch für dich viel einfacher ist! Anstatt mühsam alles zu pürieren und Stunden damit zu verbringen, Dein Kind zu füttern, kann es so, einfach mit bei Euch am Familientisch sitzen und Ihr könnt alle zusammen essen.

Die Ernährungsberaterin Clancy Cash Harrison, Autorin des Buches „Feeding Baby“ sagt, dass BLW bei der motorischen Entwicklung hilft: „BLW unterstützt die Entwicklung von Auge-Hand-Koordination, Kaufähigkeiten, Geschicklichkeit und gesunde Essgewohnheiten„, sagt sie.

Ich persönlich liebe es! Denn indem Emma mit uns am Tisch sitzt, lernt sie nicht nur selber zu essen, sondern auch Tischmanieren und soziales Verhalten. Natürlich heißt es auch für Dich als Vorbild zu fungieren. Es ist so unbeschreiblich wichtig, für Kinder Vorbilder zu haben. Sie ahmen alles nach. Es ist in diesem Alter so einfach gute Grundsätze zu legen, die Dein Kind sein ganzes Leben lang begleiten werden. Nutze die Chance! Sei ein Vorbild!

Aus meinen Erfahrungen kann ich nur Gutes sagen. Emma isst so gut wie alles, (nur nichts zweimal, aber das ist eine andere Geschichte) sie kann mit ihren 17 Monaten ihr Gabel richtig halten und benutzt Ihren Löffel als Messer. Während des Essens möchte unbedingt auch in jeder Hand ein Besteck haben, wie Mama und Papa … Sie legt sich Ihre Serviette ganz selbstverständlich auf den Schoss wenn sie anfängt zu essen und tupft sich, wenn sie aufgegessen hat, den Mund sauber. Danach legt die Serviette auf den Teller und gibt ihn mir sobald sie fertig ist. Wen Du jetzt glaubst ich hätte ihr irgendetwas davon absichtlich beigebracht oder sie sogar ermahnt, bis Du auf dem Holzweg! All dies hat sie nur durch Nachahmung gelernt. Um ehrlich zu sein, wäre ich nie im Leben auf die Idee gekommen, dass sie mit 17 Monaten so etwas schon lernen könnte. Aber die Selbständigkeit, die sie durch das eigenständige Essen lernen, ist unglaublich!

Nachteile von BLW
Einer der aller größten Nachteile ist das Chaos was dadurch entsteht. Denn vor allem am Anfang, wird das Essen überall landen. Auf dem Tisch, auf dem Boden, in den Haaren, auf der Kleidung, jep, selbst die Socken werden mit Tomatensauce bekleckert werden … Also BLW ist nicht für schwache Nerven! Ich kann euch nur empfehlen eine Plastikplane unter den Kinderstuhl zu legen, die ihr nach dem Essen immer abspülen könnt. Ansonsten hilft ein Lätzchen und am besten, zum Essen ein extra Shirt nehmen, welche die ihr sonst sowieso aussortieren würdet. Aber ich kann Euch versprechen, es wird besser. Du wirst staunen wie schnell Dein kleiner Schatz es schaffen wird, ohne zu kleckern, selbständig zu essen!

Wann sollte man mit BLW anfangen?
Die meisten empfehlen mit 6 Monaten anzufangen. In diesem Alter führst Du sowieso langsam die Erste feste Nahrung ein und Dein kleines greift schon ganz automatisch nach dem Essen und versucht selber zu essen. Experten sagen, dass BLW eine frühe Grundlage für gute Essgewohnheiten schafft und auch die Entwicklung unserer Kinder fördert.

So fängst Du an:

Voraussetzungen
Dein Baby muss eine gute Nackenmuskulatur haben und sein Köpfchen halten können.
Dein Kind muss alleine im Hochstuhl sitzen können.
Es muss Kaubewegungen machen. Bei den meisten gesunden Kindern ist das ab dem sechsten Monat der Fall, aber es gibt auch Kinder, die bis zum 9. Monat noch nicht richtig kauen können.

Warte, bis Dein Baby bereit ist!
Nur weil viele sagen man sollte mit 6 Monaten anfangen, ist das absolut kein Muss! Achte auf die Anzeichen! Wenn es anfängt nach dem Essen oder dem Löffel zu greifen, ist es ein gutes Zeichen, dass Du mit dem BLW anfangen kannst.
Hör nicht auf zu stillen oder deinem Baby die gewohnte Milch zu geben.
Nur weil Du mit fester Nahrung angefangen hast, heißt das nicht, dass Dein Baby seine gewohnte Milch nicht mehr braucht. Erst ab dem 12 Monat kannst Du langsam mit normaler Bio-Vollmilch anfangen.

Bleib dabei!
Nur weil Dein Baby eigenständig isst, heißt es unter gar keinen Umständen, dass Du aufstehen kannst. Es besteht immer die Gefahr, dass es sich verschluckt! Außerdem geht es ja darum, dass Dein Kind in Gesellschaft isst. Achte darauf, dass Du mit dem BLW zu einer Uhrzeit anfängst, zu der Du sonst gestillt hättest. Plan auch genug Zeit ein! Es hat kein Sinn Dein Baby in diesem Alter zu hetzen, denn das führt zu nichts. Emma braucht meistens zwischen 20 und 40 Minuten zum Essen.

Beginne mit weicher Nahrung
Zum Beispiel: Reife Früchte, gekochtes Eigelb, Fischfilet, gegartes Fleisch in mundgerechten Stückchen, gekochtes Nudeln und Gemüse.
Achte vor allem am Anfang darauf, dass alles auch wirklich weich ist. Schneide die Stückchen in lange dünne Streifen, oder in mundgerechte Kreise, so dass Dein Kind leicht danach greifen kann.

Aber Pass auf: Führe nicht zu viel Neues auf einmal ein. Auch hier gilt, Kinder brauchen viel Wiederholung! Meine Tochter liebt zum Beispiel Bananen. Also lege ich ihr zum Frühstück und zum Abendessen, neben dem normalem Essen, immer ein paar Scheiben Banane hin. So hat sie immer etwas Vertrautes auf dem Teller.

Du weißt, dass Dein Kind satt ist, wenn…
… es anfängt mit dem Essen zu spielen, oder es in alle Richtungen fliegt.
Dann kannst Du getrost abräumen.

Zusammen essen
Ab dem 12 Monat, wo sie eigentlich schon alles essen kann, haben wir angefangen das Gleiche zu essen. Nur auf das Salz habe ich dramatisch reduziert, was aber auch gesund für uns ist. Wenn es zum Beispiel Spaghetti Bolognese gibt, dann habe ich einfach Penne statt Spaghetti genommen. Die kann sie leicht mit der Hand greifen. Außerdem habe ich angefangen ihr einen Löffel und eine Gabel hinzulegen. Zu Anfang hat sie schnell die Lust verloren, weil es ihr zu lange gedauert hat, aber täglich hat sie länger mit Ihrem Besteck gegessen. Heute, mit 17 Monaten isst sie kaum mit den Händen. (Ja, ja die stolze Mama)

Stillen, die nackte Wahrheit

Vor meiner Schwangerschaft war ich mir fast zu 100 % sicher, dass das Stillen nichts für mich ist.

Um ehrlich zu sein (jetzt fall nicht über mich her bis zum Ende lesen!) fand ich, dass Stillen eine sehr merkwürdig Angelegenheit ist. Eine sehr, sehr merkwürdige Angelegenheit. Da saugt ein Baby, mein Baby, an meiner Brust und wird davon auch noch satt. Das ist nichts für mich.

Dachte ich.

So um den sechsten Monat Schwanger, waren meine Gefühle gespalten. Auf der einen Seite fand ich es immer noch merkwürdig und die Horrorgeschichten von zu mitteilungsbedürftigen Müttern um mich herum, wie schmerzhaft Stillen doch sein kann, haben auch nicht wirklich geholfen. Auf der anderen Seite hab ich unendlich viele Artikel gelesen wie gut das Stillen dem Baby tut.

Und da waren noch die kleinen Tritte und Drehungen von meiner Kleinen im Bauch. Dieses wunderschöne Gefühl der Verbundenheit von Mama und Tochter. Meine kleine Mitbewohnerin die ich unbedingt im Arm halten wollte.

Also hab ich mir gedacht gut ich kann ja drei Monate stillen.

Umso weiter es mit der Schwangerschaft ging umso mehr hab ich mich an den Gedanken des Stillens gewöhnt und mich sogar darauf gefreut. Als sie dann endlich da war hab ich mir gedacht sechs Monate stillen ist perfekt, aber keinen Tag länger. Mein Gedankengang war eigentlich ganz einfach. Ich dachte mir, mit sechs Monaten kann sie schon anfangen Beikost zu essen. Und in der einen Hand ein „Steak„ in der anderen die Brust, kam mir absurd vor. Dann dachte ich, dass man zurück in die alte Rolle seines Lebens muss. Mal ein Glas Wein, meine geliebten Zigaretten, mal ausgehen. Denn solange man stillt, geht das ja alles nicht. Tja alles was ich mir so gedacht habe war für die Katz … Denn als ich sie erst einmal im Arm hatte war es vollkommen um mich geschehen. Und natürlich habe ich Emma 17 voll Monate gestillt. Bis zu dem Tag an dem sie mit der Flasche zu mir gekommen ist und Mil! gerufen hat. Und über Gedanken wie in meine alte Rolle zurück finden kann ich nur noch Lächeln. Na klar will ich wieder mal einen schönen Abend alleine mit meinem Mann verbringen, oder auch mal alleine mit Freunden ausgehen. Aber mein altes Leben, mein „vor Mama Leben“ vermisse ich nicht, es ist genau wie wenn man die Schulzeit vermisst. Eine wunderschöne Erinnerung die einen (hoffentlich) perfekt auf das neue aufregende Leben vorbereitet hat.

Stillen, das erste Mal

Da Emma leider die ersten 16 Tage auf der Intensivstation verbracht hat, musste ich die Milch alle drei Stunden abpumpen. Nach 16 qualvollen, unendlichen Tagen und Nächten, durfte ich sie dann endlich auf den Arm nehmen und zum ersten Mal stillen.
Ich hatte so eine Angst vor diesem Moment. Ob es klappt, ob genug Milch rauskommt, ob sie satt wird, ob ich sie richtig halte…
Als die Hebamme sie mir dann endlich in den Arm gelegt hat, ist die Zeit stehen geblieben und gleichzeitig in Höchstgeschwindigkeit an mir vorbeigerauscht. Es hat geklappt. Auf Anhieb. Dieses winzig kleine, wunderschöne Bündel Leben lag in meinen Armen und hat getrunken. Es hat nicht weh getan, es war nicht merkwürdige es war ein Moment der absoluten Stille. Ich war alleine mit meiner Tochter auf der Welt.

Alles um mich herum war friedlich. Wir waren auf unserer eigenen rosa Wolke.

Das erste Mal zu Hause, ohne Hebamme
Als wir endlich zu Hause waren, wurde es schon grusliger. Denn auf einmal war da keiner mehr der das Köpfchen in eine bessere Lage gerückt hat, aufgepasst hat das die Nasenflügel frei sind, oder mir gesagt, hat okay Brust wechseln.
Aufgeregt und ein bisschen nervös, stell ich mir also alles in meine kleine Stilloase bereit. Eine Uhr, denn man soll ja 15 Minuten an der einen, 10 Minuten an der anderen Brust stillen, ein Wecker der mich alle drei Stunden panisch daran erinnern soll, dass das Kind wieder gestillt werden muss, ein Spucktuch und so weiter und so weiter.
Ich hatte sie zuletzt um 17:00 Uhr im Krankenhaus gestillt. Um 20:00 lag sie ganz friedlich in meinen Armen. Obwohl sie kein Anzeichen von Hunger hatte hab ich sie an die Brust gelegt. Es waren ja drei Stunden um. Mein kleiner Schatz war vollkommene desinteressiert. Nervös legte ich sie trotzdem 15 Minuten an die eine Seite und zehn Minuten an die andere Seite. Es klappte nicht. Ich war so nervös und enttäuscht von mir selber. Ich dachte Gott es kam mir so einfach im Krankenhaus vor! Ich war mir sicher, ich kann das mit dem Mamasein nicht. Als ich sie dann auch noch um 23:00 aufgeweckt habe um sie zu stillen hat sie so doll geweint das ich dachte ich wäre sie schlimmste Mama der Welt. Um die Geschichte kurz zu machen unsere ersten Still versuche haben damit geendet, das Emma und ich um die Wette geweint haben.
Da dachte ich mir so geht das nicht. Wenn sie Hunger hat, wird sie sich schon bemerkbar machen! Und siehe da, sobald ich aufgehört habe nach „Vorschriften„ zu stillen, hat alles wunderbar geklappt! Nach nur ein paar Tagen waren Emma und ich ein perfekt eingespieltes Team. Die wunderschöne Stilloase haben wir genau einmal benutzt. Wir haben gestillt, wo wir gerade Lust hatten.

Das erste Mal in der Öffentlichkeit stillen

Ich wusste gar nicht wie prüde ich bin! Das war mir sooooooo peinlich! Ich weiß gar nicht warum. Wenn ich stillende Frauen gesehen habe, fand ich das immer das normalste der Welt. So normal, dass ich nie darüber nachgedacht habe.
Das erste Mal als Emma mit 6 Wochen, draußen einen Hunger-Schreianfall bekommen hat, bin ich mit hochrotem Kopf voller schlechtem Gewissen ganz schnell nach Hause gegangen und kam mir, na klar wie die Rabenmutter schlechthin vor. Ich glaub ich hab heute noch ein schlechtes Gewissen. Das zweite Mal, war Gott sei Dank mein Mann dabei. Der meinte nur, wenn jemand doof gucken sollte, soll er doch! Mein Gott jeder Mensch isst! Was ist denn daran bitte komisch? Also habe ich mich, zwar immer noch mit hochrotem Kopf, hinter meinem Stilltuch versteckt und Emma gestillt. Sobald sie an der Brust war, hat sie na klar aufgehört zu schreien. Ich glaube es hat niemand mitbekommen, dass ich gestillt habe. Das war alles viel dramatischer in meinem Kopf! Seit diesem Tag an habe ich immer und überall gestillt, ganz nach ihrem Hunger und ihren Bedürfnissen. Selbst in mini- kleinen Tavernen in griechischen Bergdörfern. Und weißt Du was? Ich wurde nie komisch angeguckt. Ich bin zwar immer noch nicht der Typ, der sich mitten ins Kaffee setzt und da einfach die Brust rausholt, aber hinter meinem Stilltuch in einer ruhigen Ecke, am besten mit dem Rücken zu den Leuten, ist für mich jedes Plätzchen der Erde, das ideale Stillplätzchen.

Stillen hat mir das Leben so unheimlich vereinfacht!

Mir war es schon fast peinlich, wenn mir die Leute gesagt haben was für eine tolle Mama ich doch bin weil ich noch stille. Die Wahrheit ist, ich habe so lange gestillt, weil es einfach praktisch ist. Na klar ist es ein absoluter Bonus, dass es für sie super gesund ist, aber der Hauptgrund ist, es ist einfach SUPER einfach. Hunger? Brust. Weh getan? Brust. Kleines Zörnchen? Brust. Müde? Brust. Entspannung? Brust. Mit dem Stillen konnte ich sie innerhalb von Sekunden beruhigen. Egal wo. Ich brauchte keine Milch mit mir rumtragen, kaum Flaschen sterilisieren, und das wichtigste mir konnte die Milch nie ausgehen. Ich hatte immer warme, perfekt temperierte Milch bei mir. Sie abends ins Bett zu bringen war super einfach. Wir haben uns ins Familienbett gelegt, ich habe sie gestillt und sie ist eingeschlafen. Einfacher ging es eigentlich nicht. Jetzt wo ich abgestillt habe, bzw. Sie mich vor vollendete Tatsachen gestellt hat und beschlossen hat sie ist jetzt zu groß zum stillen, ist es schon komplizierter sie zu beruhigen oder sie ins Bett zu bringen!

Nun muss ich allerdings dazu sagen, dass mir das Stillen super leicht gefallen ist. Es hat mir nie weh getan. Ganz im Gegenteil, wenn meine Brüste voller Milch waren, war es eine absolute Erleichterung wenn sie endlich gestillt hat. Selbst als sie Zähne hatte, was ich mir dann doch als schmerzhaft vorgestellt habe, ging das Stillen problemlos und vor allem schmerzfrei.

Also, wenn Du mich (jetzt) fragst stillen Ja oder Nein würde ich immer mit Ja antworten. Es ist einfach eine wunderschöne Zeit für Mama und Kind.