Mama-Mobbing

In einer Zeit, in der das Thema Mobbing aktueller den je ist, sollten vor allem wir Eltern mit TADELLOSEM Beispiel vorangehen.

Hört man sich aber auf dem Spielplatz um, merkt man, dass Mama – Mobbing ein fast alltägliches Phänomen ist – und wir Mamas den Kindern dadurch, oftmals ein furchtbares Vorbild sind.

Wenn das Verhalten der Eltern auf die Kinder abfärbt…

Wir Eltern, müssen uns über eins immer bewusst sein. Wir sind für unsere Kinder die Helden. Jede Mama und jeder Papa für sein Kind, individuell. Das bedeutet gleichzeitig, dass alles was Mama oder Papa tun, richtig ist. Das Verhalten wird kopiert und schon haben wir das Problem.

Denn während wir alle im Alltag mehr oder weniger darauf achten unseren Kindern ein gutes Vorbild zu sein, vergessen einige ihre guten Manieren, sobald sie sich unter anderen Müttern befinden.

Wir wollen plötzlich alle mit unserem Wissen prahlen und allen zeigen, dass wir alles über das Mama-Dasein wissen.

Unter dem Vorwand – Es geht ja, um das Wohl der Kinder- traut man sich plötzlich andere Mamas, für ihre Entscheidungen fertig zu machen.

Viele verwechseln Artikel im Internet mit tatsächlicher Fachlektüre oder einem abgeschlossenem Studium. Sie glauben gutgläubig alles was sie lesen. Plötzlich dürfen Kinder unter drei keine Kohlenhydrate mehr Essen und jede Mama, die es wagt, ihrem Kind Kartoffelbrei zu servieren wird sofort von oben herab belehrt und dann schon fast angegriffen bis sie endlich einsieht, dass Kartoffeln für Kleinkinder tödlich sind. Die gleiche Crew liest eine Woche später im Internet, dass Kartoffeln bei Kleinkindern das Wachstum fördern und sofort werden Unmengen an Bio Kartoffeln gekauft.

Es ist vollkommen egal, ob Du Dein Kind impfen lässt oder nicht, es Zucker essen darf oder nicht oder Du einen Zoo Besuch aus ethischen Gründen verwerflich findest oder nicht. Es ist Deine Meinung und Deine Entscheidung für Dein Kind. Jede normale Mama liebt ihr Kind und versucht das Beste um ihrem Kind ein schönes, sicheres und gesundes Leben zu ermöglichen. Ob Du die Entscheidung einer anderen Mama gut oder schlecht findest, ist im Normalfall irrelevant.

Natürlich kannst und sollst Du Dich mit anderen Mamas austauschen. Vertritt Deine Meinung, aber verurteile eine andere Mama nicht für ihre Entscheidung!

Wie schon unseren Kindern wissen… Der Ton macht die Musik…

Eine kleine Geschichte, die ich erst vor kurzem erlebt habe…

Aus Mama Mobbing, wird Kinder Mobbing

Wenn die ethischen Gründe der einen, schwerwiegende Folgen für eine andere haben, und am Ende ein Kind furchtbar leidet… Wie ethisch sind diese Gründe dann noch?!

(Ich ändere die Namen aus offensichtlichen Gründen)

Susis Geburtstag steht vor der Tür, sie wird 4! Hanna, Susis Mama ist schon ganz aufgeregt und überlegt fieberhaft, wie sie den Geburtstag der kleinen Prinzessin besonders schön gestalten kann.

Da Susi vor ein paar Wochen mit ihrer Oma im Zoo war und seitdem von nichts anderem mehr spricht, überlegt sich Hanna den Geburtstag im Zoologischen Garten zu feiern.

Die Einladungen werden gekauft und Hanna ist das glücklichste kleine Mädchen der Welt. Voller Stolz geht sie mit ihren Einladungen in den Kindergarten und lädt alle ihre Freunde ein. Aufgeregt zählen die Kinder die Tiere auf die sie sehen werden, machen Tiergeräusche nach und freuen sich auf einen Besuch im Zoo.

Nachmittags klingt Hannas Handy:

Hallo Hanna, hier ist Ulrike. Ich wollte dir nur mitteilen, dass Pauline selbstverständlich nicht zu Susis Geburtstag kommt. Wie Du diese Tierquälerei auch noch unterstützten kannst, ist mir unverständlich! Du solltest Dich was schämen! Die armen Tiere werden gequält und Du willst das auch noch den Kindern zeigen! So etwas will sich Mutter nennen. Also entweder änderst Du den Ort des Geburtstages oder wir kommen unter gar keinen Umstanden.

Hanna war so verdattert am Telefon, dass sie gar nicht wusste, was sie sagen sollte. Gerade von Ulrike, die erst letztes Jahr in Dubai mit Delfinen schwimmen war, hatte sie so einen Ausbruch, wirklich nicht erwartet!

Hanna dachte den ganzen Abend über das Gespräch nach. Auch wenn sie Ulrike unmöglich fand, überlegte sie doch, ob sie den Ort der Party vielleicht verlegen sollte. Bin ich eine schlechte Mutter? Sind Zoo Besuche schlecht für Kinder? Auf der einen Seite fand sie die Idee genial. Es war draußen, die Kinder und vor allem Susi lieben den Zoo und für die Erwachsenen wäre es auch entspannter als in einem Kinderkaffee oder einem Indoorspielplatz. Aber kleine Zweifel kamen ihr doch. Außerdem ist Pauline Susis beste Freundin, Susi wäre am Boden zerstört, wenn sie nicht kommen würde!

Am nächsten Tag im Kindergarten kam, was kommen musste. Paulina erklärte allen lauthals warum ein Zoobesuch Tierquälerei sei und jeder der in den Zoo gehe ein schlechter Mensch sei.

Die Kinder, die sich am Tag vorher noch auf den Besuch gefreut hatten, kamen sich jetzt ganz schlecht vor. Susi war am Boden zerstört. Und auch wenn die Kinder nicht richtig verstanden worum es eigentlich geht, fragten alle, wie Susi nur so einen furchtbaren Geburtstag planen konnte. Selbstverständlich wollten sie jetzt nicht mehr kommen.

Geschichte Ende.

Und jetzt frag ich Euch liebe Mamas da draußen. So verständlich der Grund auch sein mag, rechtfertigten die Beweggründe den Ausgang der Geschichte?

Ich finde nicht.

Ob Ulrike sich darüber bewusst war, dass der Anruf dazu führen würde, dass Susi im Kindergarten gemobbt wird? Dass sie sich für etwas schämt, was ihr eigentlich große Freude bereitet hat? Und auch dass Susis Urvertrauen in ihre Mama (den schließlich war es Mamas Idee) leicht ins Wanken Gerät und sie ihr die Schuld dafür geben wird?

Hoffen wir mal nicht.

Gehen wir davon aus, dass Ulrikes Absichten wirklich nobel waren, sie nicht mit den Auswirkungen für Susi gerechnet hat und sich in ihrer Tierliebe einfach in Rage gesprochen hat.

Aber wie hätte man die Situation von Anfang an besser in Angriff nehmen können?

Das richtige Timing…

Da es sich um einen Kindergeburtstag handelt, hätte ich persönlich gar nicht gehandelt. Nun bin ich allerdings auch nicht konsequent gegen Zoo Besuche. Wäre ich aber 100% dagegen und könnte es mit meinem Gewissen überhaupt nicht vereinen, hätte ich Susis Mutter angerufen und ihr gesagt, dass wir leider nicht zum Geburtstag kommen können, da ich persönlich gegen Zoo Besuche bin, allen anderen aber viel Spaß wünsche. Vielleicht würde ich ihr zu einem späteren Zeitpunkt meine Gedanken erklären. Allerdings ist der Moment, wo ein Geburtstag geplant wird, mit Sicherheit der falsche.

Das wichtigste nicht aus den Augen verlieren.

Susis Mama hätte vorher mit den anderen Eltern sprechen müssen. Gut man kann es fast nie jedem recht machen, allerdings geht es hier darum, Susi einen schönen Geburtstag zu organisieren. Ob sie die Überzeugungen für richtig oder falsch hält, tut nichts zur Sache. Das wichtige ist, dass zumindest die engsten Freunde von Susi kommen und alle ihren Spaß haben. Für das Wohl des Kindes sollte man seinen eigenen Egoismus manchmal nach hinten stehlen.

Nicht vor den Kindern!

Ulrike hätte niemals vor ihrer Tochter dieses Telefonat führen dürfen. Sobald sie gemerkt hat, dass Pauline das Gespräch mit angehört hat, hätte sie in Ruhe mit ihr darüber sprechen müssen. Ihr erklären müssen, dass sie es persönlich schade findet, die Tiere in Gefangenschaft zu halten, dass es für die Tiere natürlich viel schöner wäre im Freien zu leben und sie persönlich so etwas nicht unterstützen möchte. Ich würde versuchen meiner Tochter die Vor- und Nachteile zu erklären und somit meine Entscheidung für sie verständlich zu machen. Ich würde aber auch versuchen ihr zu erklären, dass andere Menschen andere Ansichten haben und das auch okay ist.

Wissen und Selbstvertrauen

Nach dem Gespräch mit Ulrike, hätte Hanna sofort mit Susi sprechen müssen und sie auf eine mögliche Konfrontation vorbereiten müssen.

Sie hätte ihr erklären müssen, dass auch ein Zoo Vor- und Nachteile hat und viele Menschen gegen die Existenz von Zoos sind. So wäre Susi vorbereitet in den Kindergarten gegangen und hätte auf die Beschuldigungen reagieren können.

Es wäre vielleicht trotzdem noch zu einem Streitgespräch zwischen Paulina und Susi gekommen, aber beide wären auf den Streit vorbereitet und diesem gewappnet gewesen.

5 Tipps wie man am besten Kritik ausübt.

Es ist allgemein so, dass man ganz schnell als “Böser” dasteht, obwohl man die besten Absichten hat, nur weil man sich nicht richtig ausdrückt.

Wichtig ist immer, Kritik in Watte zu verpacken.

Am besten fängt man mit einem Kompliment an. In diesem Fall wäre es vielleicht passend gewesen, etwas Nettes über das Geburtstagskind zu sagen.

Dann sollte man erst etwas Positives über das sagen, was man kritisieren möchte. Zum Beispiel, Geburtstag im Zoo ist eigentlich eine schöne Idee, kleine Kinder lieben den Zoo.

Jetzt ist Dein Gesprächspartner schon einmal positiv auf die Unterhaltung eingestellt. Nun kannst Du Deine persönliche Meinung zu dem Thema kundtun. – Ich persönlich bin früher auch gerne in den Zoo gegangen, aber jetzt habe ich so viele Reportagen darüber gesehen, dass es den Tieren dort nicht gut geht, dass ich nicht mehr hingehe…

Während des Gesprächs, musst Du immer Verständnis für den anderen zeigen, aber Deine Meinung vertreten. – Klar, wenn Susi der Zoo so gefallen hat, ist es bestimmt toll da Geburtstag zu feiern, aber sei uns nicht böse, wenn wir nicht kommen. Ich bin aus Überzeugung mit Paulina noch nie in den Zoo gegangen und möchte wirklich nicht damit anfangen.

Das aller wichtigste ist den richtigen Zeitpunkt für eine Kritik abzupassen. Wenn Dein gegenüber gerade gestresst ist, noch drei andere Sachen gleichzeitig machen muss oder sowieso schon genervt ist, ist der Zeitpunkt ganz schlecht. Egal wie lieb Du da Deine Kritik verpackst, sie wird nicht gut ankommen!

Stillen, die nackte Wahrheit

Vor meiner Schwangerschaft war ich mir fast zu 100 % sicher, dass das Stillen nichts für mich ist.

Um ehrlich zu sein (jetzt fall nicht über mich her bis zum Ende lesen!) fand ich, dass Stillen eine sehr merkwürdig Angelegenheit ist. Eine sehr, sehr merkwürdige Angelegenheit. Da saugt ein Baby, mein Baby, an meiner Brust und wird davon auch noch satt. Das ist nichts für mich.

Dachte ich.

So um den sechsten Monat Schwanger, waren meine Gefühle gespalten. Auf der einen Seite fand ich es immer noch merkwürdig und die Horrorgeschichten von zu mitteilungsbedürftigen Müttern um mich herum, wie schmerzhaft Stillen doch sein kann, haben auch nicht wirklich geholfen. Auf der anderen Seite hab ich unendlich viele Artikel gelesen wie gut das Stillen dem Baby tut.

Und da waren noch die kleinen Tritte und Drehungen von meiner Kleinen im Bauch. Dieses wunderschöne Gefühl der Verbundenheit von Mama und Tochter. Meine kleine Mitbewohnerin die ich unbedingt im Arm halten wollte.

Also hab ich mir gedacht gut ich kann ja drei Monate stillen.

Umso weiter es mit der Schwangerschaft ging umso mehr hab ich mich an den Gedanken des Stillens gewöhnt und mich sogar darauf gefreut. Als sie dann endlich da war hab ich mir gedacht sechs Monate stillen ist perfekt, aber keinen Tag länger. Mein Gedankengang war eigentlich ganz einfach. Ich dachte mir, mit sechs Monaten kann sie schon anfangen Beikost zu essen. Und in der einen Hand ein „Steak„ in der anderen die Brust, kam mir absurd vor. Dann dachte ich, dass man zurück in die alte Rolle seines Lebens muss. Mal ein Glas Wein, meine geliebten Zigaretten, mal ausgehen. Denn solange man stillt, geht das ja alles nicht. Tja alles was ich mir so gedacht habe war für die Katz … Denn als ich sie erst einmal im Arm hatte war es vollkommen um mich geschehen. Und natürlich habe ich Emma 17 voll Monate gestillt. Bis zu dem Tag an dem sie mit der Flasche zu mir gekommen ist und Mil! gerufen hat. Und über Gedanken wie in meine alte Rolle zurück finden kann ich nur noch Lächeln. Na klar will ich wieder mal einen schönen Abend alleine mit meinem Mann verbringen, oder auch mal alleine mit Freunden ausgehen. Aber mein altes Leben, mein „vor Mama Leben“ vermisse ich nicht, es ist genau wie wenn man die Schulzeit vermisst. Eine wunderschöne Erinnerung die einen (hoffentlich) perfekt auf das neue aufregende Leben vorbereitet hat.

Stillen, das erste Mal

Da Emma leider die ersten 16 Tage auf der Intensivstation verbracht hat, musste ich die Milch alle drei Stunden abpumpen. Nach 16 qualvollen, unendlichen Tagen und Nächten, durfte ich sie dann endlich auf den Arm nehmen und zum ersten Mal stillen.
Ich hatte so eine Angst vor diesem Moment. Ob es klappt, ob genug Milch rauskommt, ob sie satt wird, ob ich sie richtig halte…
Als die Hebamme sie mir dann endlich in den Arm gelegt hat, ist die Zeit stehen geblieben und gleichzeitig in Höchstgeschwindigkeit an mir vorbeigerauscht. Es hat geklappt. Auf Anhieb. Dieses winzig kleine, wunderschöne Bündel Leben lag in meinen Armen und hat getrunken. Es hat nicht weh getan, es war nicht merkwürdige es war ein Moment der absoluten Stille. Ich war alleine mit meiner Tochter auf der Welt.

Alles um mich herum war friedlich. Wir waren auf unserer eigenen rosa Wolke.

Das erste Mal zu Hause, ohne Hebamme
Als wir endlich zu Hause waren, wurde es schon grusliger. Denn auf einmal war da keiner mehr der das Köpfchen in eine bessere Lage gerückt hat, aufgepasst hat das die Nasenflügel frei sind, oder mir gesagt, hat okay Brust wechseln.
Aufgeregt und ein bisschen nervös, stell ich mir also alles in meine kleine Stilloase bereit. Eine Uhr, denn man soll ja 15 Minuten an der einen, 10 Minuten an der anderen Brust stillen, ein Wecker der mich alle drei Stunden panisch daran erinnern soll, dass das Kind wieder gestillt werden muss, ein Spucktuch und so weiter und so weiter.
Ich hatte sie zuletzt um 17:00 Uhr im Krankenhaus gestillt. Um 20:00 lag sie ganz friedlich in meinen Armen. Obwohl sie kein Anzeichen von Hunger hatte hab ich sie an die Brust gelegt. Es waren ja drei Stunden um. Mein kleiner Schatz war vollkommene desinteressiert. Nervös legte ich sie trotzdem 15 Minuten an die eine Seite und zehn Minuten an die andere Seite. Es klappte nicht. Ich war so nervös und enttäuscht von mir selber. Ich dachte Gott es kam mir so einfach im Krankenhaus vor! Ich war mir sicher, ich kann das mit dem Mamasein nicht. Als ich sie dann auch noch um 23:00 aufgeweckt habe um sie zu stillen hat sie so doll geweint das ich dachte ich wäre sie schlimmste Mama der Welt. Um die Geschichte kurz zu machen unsere ersten Still versuche haben damit geendet, das Emma und ich um die Wette geweint haben.
Da dachte ich mir so geht das nicht. Wenn sie Hunger hat, wird sie sich schon bemerkbar machen! Und siehe da, sobald ich aufgehört habe nach „Vorschriften„ zu stillen, hat alles wunderbar geklappt! Nach nur ein paar Tagen waren Emma und ich ein perfekt eingespieltes Team. Die wunderschöne Stilloase haben wir genau einmal benutzt. Wir haben gestillt, wo wir gerade Lust hatten.

Das erste Mal in der Öffentlichkeit stillen

Ich wusste gar nicht wie prüde ich bin! Das war mir sooooooo peinlich! Ich weiß gar nicht warum. Wenn ich stillende Frauen gesehen habe, fand ich das immer das normalste der Welt. So normal, dass ich nie darüber nachgedacht habe.
Das erste Mal als Emma mit 6 Wochen, draußen einen Hunger-Schreianfall bekommen hat, bin ich mit hochrotem Kopf voller schlechtem Gewissen ganz schnell nach Hause gegangen und kam mir, na klar wie die Rabenmutter schlechthin vor. Ich glaub ich hab heute noch ein schlechtes Gewissen. Das zweite Mal, war Gott sei Dank mein Mann dabei. Der meinte nur, wenn jemand doof gucken sollte, soll er doch! Mein Gott jeder Mensch isst! Was ist denn daran bitte komisch? Also habe ich mich, zwar immer noch mit hochrotem Kopf, hinter meinem Stilltuch versteckt und Emma gestillt. Sobald sie an der Brust war, hat sie na klar aufgehört zu schreien. Ich glaube es hat niemand mitbekommen, dass ich gestillt habe. Das war alles viel dramatischer in meinem Kopf! Seit diesem Tag an habe ich immer und überall gestillt, ganz nach ihrem Hunger und ihren Bedürfnissen. Selbst in mini- kleinen Tavernen in griechischen Bergdörfern. Und weißt Du was? Ich wurde nie komisch angeguckt. Ich bin zwar immer noch nicht der Typ, der sich mitten ins Kaffee setzt und da einfach die Brust rausholt, aber hinter meinem Stilltuch in einer ruhigen Ecke, am besten mit dem Rücken zu den Leuten, ist für mich jedes Plätzchen der Erde, das ideale Stillplätzchen.

Stillen hat mir das Leben so unheimlich vereinfacht!

Mir war es schon fast peinlich, wenn mir die Leute gesagt haben was für eine tolle Mama ich doch bin weil ich noch stille. Die Wahrheit ist, ich habe so lange gestillt, weil es einfach praktisch ist. Na klar ist es ein absoluter Bonus, dass es für sie super gesund ist, aber der Hauptgrund ist, es ist einfach SUPER einfach. Hunger? Brust. Weh getan? Brust. Kleines Zörnchen? Brust. Müde? Brust. Entspannung? Brust. Mit dem Stillen konnte ich sie innerhalb von Sekunden beruhigen. Egal wo. Ich brauchte keine Milch mit mir rumtragen, kaum Flaschen sterilisieren, und das wichtigste mir konnte die Milch nie ausgehen. Ich hatte immer warme, perfekt temperierte Milch bei mir. Sie abends ins Bett zu bringen war super einfach. Wir haben uns ins Familienbett gelegt, ich habe sie gestillt und sie ist eingeschlafen. Einfacher ging es eigentlich nicht. Jetzt wo ich abgestillt habe, bzw. Sie mich vor vollendete Tatsachen gestellt hat und beschlossen hat sie ist jetzt zu groß zum stillen, ist es schon komplizierter sie zu beruhigen oder sie ins Bett zu bringen!

Nun muss ich allerdings dazu sagen, dass mir das Stillen super leicht gefallen ist. Es hat mir nie weh getan. Ganz im Gegenteil, wenn meine Brüste voller Milch waren, war es eine absolute Erleichterung wenn sie endlich gestillt hat. Selbst als sie Zähne hatte, was ich mir dann doch als schmerzhaft vorgestellt habe, ging das Stillen problemlos und vor allem schmerzfrei.

Also, wenn Du mich (jetzt) fragst stillen Ja oder Nein würde ich immer mit Ja antworten. Es ist einfach eine wunderschöne Zeit für Mama und Kind.

Die Einsamkeit des Mamaseins.

Denn Mama sein kann so verdammt einsam sein.

Man hält ein kleines Stück Paradies in seinen Armen. Man müsste eigentlich pures Glück dauerhaft fühlen. Aber das ist nicht so. Und man fühlt sich schlecht, weil es nicht so ist. Mama sein ist eine Achterbahnfahrt mit vielen Loopings. Mal überwältigt von einem Glücksgefühl das nicht von dieser Erde sein kann, so intensiv ist es und mal das Gefühl der absoluten Verzweiflung.

Denn Mama sein bedeutet auch eine Einsamkeit zu erleben in der man nie, aber auch wirklich NIE das Recht hat alleine zu sein. Man hat irgendwie aus unerklärlichen Gründen das Recht verloren sich Zeit für seine eigenen Gefühle zu nehmen.

Man hat das Recht verloren, sich auch nur für 5 Sekunden, nur auf sich zu konzentrieren.

Denn man ist immer in Alarmbereitschaft. Immer.

Jetzt kann ich allerdings nur für die ersten 17 Monate sprechen, denn so alt ist meine kleine Prinzessin jetzt, aber ich glaube kaum, dass ich irgendwann aufhören werde, mir Sorgen um sie zu machen.

Mama sein bedeutet, einem neuem Leben Hallo zu sagen!

Nicht nur diesem kleinen zuckersüßen Wesen in unseren Armen sondern auch, Hallo zu unserem neuen Leben.Ein Leben das vielleicht nicht hundert Prozentig so ist wie man sich das vorgestellt hat.Das Leben ist halt keine Serie oder Film, wo einem eine Putzfrau, eine Visagistin, ein Stilist, ein Kindermädchen und ein Life Coach hinterherlaufen, das Bankkonto sich automatisch füllt und der Tag 365 Stunden hat.Das Leben ist auch nicht mehr wie es vielleicht vor 50 Jahren mal war.Wo der Familienzusammenhalt enger war. Wo die Menschen mehr Kinder bekommen haben. Wo Familien zusammengewohnt haben. Wo Schwestern, Cousinen, Schwägerinnen, Mütter und Schwiegermütter die Tage zusammen verbracht haben. Das war bestimmt nicht rosig, bestimmt wurde viel gestritten, viel geklatscht und viel diskutiert. Aber bestimmt wurde auch viel gelacht, viel sich ausgetauscht und vor allem, es wurde alles zusammen gemacht. Man ist von einem Stadion im Leben, zusammen ins andere übergegangen.

Mama sein im 21. Jahrhundert

Man sitzt plötzlich da, als Mama. Eigentlich noch genau der gleiche Mensch, der man vor der Geburt war. Mit genau den gleichen Wünschen und Bedürfnissen. Aber alles ist anders. Und alles ist gleich. Und keiner versteht es. Man selbst auch nicht.

Vor nur neun Monaten, war für mich mit Freunden ausgehen selbstverständlich. Abends was trinken gehen. Schick machen. Stundenlang quatschten. Ins Kino gehen. Entspannt auf dem Sofa sitzen. Ein romantischer Abend mit meinem Mann.

Heute, sind schon eine halbe Stunde mit meinem Mann in der sie nicht Mama ruft oder aus ihrem Schlaf hochschreckt ein absoluter Luxus!

Na klar schläft sie, aber ich bin immer mit einem Ohr bei ihr.

Dabei will ich doch ganz entspannt auf dem Sofa sitzen, wirklich, aber ich kann es nicht. Noch nicht.

Und ich will auch wie früher stundenlang mit meinen Freundinnen telefonieren, nur irgendwie habe ich gerade nicht viel zu sagen. Ich will ja nicht zu dieser Nervensägen Mamas gehören die plötzlich nur noch von ihrem Kind reden.

Aber da ist im Moment nun mal nichts anderes.

Nur Sie. Meine ganze Welt.

Und um ehrlich zu sein, will ich zwar stundenlang zu hören wie es gestern Nacht in meiner eigentlichen Stammkneipe war, aber erstens bin ich ein bisschen neidisch, zweitens kann ich es einfach nicht mehr so wichtig finden, ob der Kerl jetzt zwei shots oder drei rüber geschickt hat und drittens kann ich mich einfach nicht mehr so lange konzentrieren.

Und das obwohl vor nicht mal zwei Jahren, ich die Königin der Analysen war. Wann hat er die Shots rüber geschickt, wie groß war die Zeitspanne zwischen den Shots? Hat er allen Mädels welche geschickt oder nur Dir? Mein jetziger Gedanke? Echt ist es soooo wichtig? Wenn er will kommt er schon wenn nicht dann halt nicht. Und ich finde es furchtbar, dass ich keine Geduld mehr habe.

Aber wenn man erst mal ein zahnendes Baby zu Hause hatte, dann ändern sich die Prioritäten irgendwie.

So beginnt der Teufelskreis. Man meldet sich seltener bei seinen besten Freunden.

Man hat keine Zeit zum Telefonieren, abends ist man zu müde.

Dann melden sich die Freunde seltener.

Und irgendwie, hat man sich so selber, ins Abseits befördert.

Trotzdem, oder gerade deshalb, fühlt man sich Einsam und unverstanden.

Ungerecht seinem Kind gegenüber. Denn man ist super glücklich.

Aber manchmal erwacht die Einsamkeit. Der Moment, wenn man sein altes Ich ganz furchtbar vermisst.

Na klar trifft man sich noch mit seinen besten Freundinnen. Aber halt nicht mehr so oft. Und wenn man sich trifft, dann muss es in einer Kinderfreundlichen Umgebung sein. Zu der Zeit wo gerade kein Mittagsschlaf ansteht, und vor der Bettzeit am Abend muss man auch wieder zu Hause sein.Tja und schon ist das Problem des Treffens perfekt.Und jeder der ein Kleinkind hat weiß, wie entspannt es ist, mit einer 2-jährigen Kaffeetrinken zu gehen.

Die kinderlose BFF sitzt leicht genervt und verkatert vor einem, guckt einen an als hätte sie einen dreifachen Orden verdient das sie um 11:00 Uhr morgens schon im Kaffee sitzt und schlürft langsam ihren Latte Macchiato. Man selbst will so gerne sitzen, steht aber um dem Kind immer wieder hinterher zu rennen, weil es ja nichts spannenderes als das Kind vom Nachbarstich oder den Hund auf der anderen Straßenseite gibt .

Also tut man so, als würde man ganz konzentriert den Schilderungen der BFF zu hören, nickt immer verständnisvoll und schüttet sich heißen Kaffee über die Finger weil Kaffee halten und Kind halten … funktioniert nicht immer. Nach gut einer Stunde sehen es alle ein, gehen lieber auf den Spielplatz und spielen mit dem Kind.

Ohne viel zu reden.

Und so werden die Treffen seltener.

Und so sitzt man manchmal ganz einsam in seinem Wohnzimmer und fragt sich

Wo bin ich.

Gibt es mich noch?

Ich will wieder Ich sein.

Und dann klingt aus dem Zimmer Mama… Mama?
Und Du weißt es wieder. Du bist der wichtigste Mensch auf der Welt für so ein kleines, zartes, sanftes Wesen. Und Du bist überglücklich. Und man kann nicht verstehen wie man noch vor einer Minute solche Gedanken haben konnte.

An alle Mamis da draußen, die sich vielleicht auch manchmal super einsam fühlen…
Es geht glaube ich den meisten von uns so. Und es ist normal. Denn auch wir müssen uns an die, wenn auch außergalaktisch wundervolle, neue Situation gewöhnen. Wir müssen erst lernen wie wir diese neue Rolle in unserem Leben spielen wollen. Man muss das Leben so leben wie es ist. Jeden guten Augenblick genießen, jeden schlechten Augenblick verarbeiten. Ich bin mir sicher, sobald wir uns in unserer neuen Rolle wiedergefunden haben werden, wird sie genauso aufregend und toll finden wie unsere Rolle davor. Das Leben ist eine Bühne! Denk über Deine Rolle nach, wie willst Du sein? Sobald Du Dir darüber im Klaren bist… spiel Deine Rolle perfekt!
Organisier Dir Dein Leben so, dass ihr alle glücklich seid!

Versuch Dir Zeit alleine mit Deinen Freundinnen zu nehmen. Auch wenn es nur einmal im Monat für ein paar Stunden ist. Vielleicht kann ein Familienmitglied auf Deinen kleinen Schatz aufpassen.

Nimm Dir Abends 5 Minuten Zeit, nur für Dich. Und wenn es nur dafür ist, Dir Nachtcreme aufzutragen.

Pflege Dich. Versuch Dir die Zeit zu nehmen. Lackier Deine Fingernägel, trage Parfum auf… es ist unglaublich wie anders man sich fühlt!

Finde ein Hobby das sich mit dem Leben mit einem Kleinkind kombinieren lässt.
Und wenn Du jemals ein schlechtes Gewissen hast, weil Du Dir Zeit für Dich genommen hast, weil Du Dein Kind kurz hast fernsehen lassen, oder Du einfach nichts tuend auf dem Sofa sitzt, obwohl sich der Abwasch in der Küche türmt, vergiss es!
Denk immer daran: Nur wenn DU glücklich bist, ist auch Dein Kind glücklich!

Also nimm Dir die 5 Minuten! Trink das Glas Wein, iss die Schokolade, ruhe dich aus wann immer es geht!
Happy wife, happy family!
Happy mom, happy universe!

Ich drück Euch alle!
xxx
Lilli

Ein Lied vom Herzen

Dieses kleine Lied singe ich meiner kleinen Prinzessin schon seit sie im Bauch ist vor… In der Melodie von Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne bekommen das auch so unmusikalische Mamis wie ich hin! Hauptsache man summt vom Herzen mit ganz viel Liebe ❤

Mein Baby, mein Baby,

mein wunderschönes Baby,

schlafe ein mein Kind schlafe ein mein Kind,

damit ein schöner Traum beginnt

Mein Baby, mein Baby…

mein wunderschönes Baby,

schlafe ein mein Kind schlafe ein mein Kind,

damit ein schöner Tag beginnt Mein Baby, mein Baby…

Gute Nacht ihr lieben Mamis und Papis… Ich hoffe eure kleinen schlafen durch!